Keine Batteriefabrik auf diesem Standort!

Die anerkannten Umweltverbände BUND, NABU und Greenpeace Saar sprechen sich gegen den  Bau einer Batteriefabrik auf dem Linsler Feld aus.

Die Saarländische Landesregierung hat der Firma SVOLT das Linsler Feld angeboten, um dort eine Batteriefabrik zu bauen. Die Gemeinde Überherrn bearbeitet momentan den dafür erforderlichen vorhabenbezogenen Bebauungsplan.

Dabei wird nicht berücksichtigt, dass diese Fläche als Vorranggebiet für Grundwasserschutz ausgewiesen ist und sich unmittelbar neben dem Naturschutzgebiet Warndt befindet. Ebenfalls wird nicht beachtet, dass es sich hier auch um ein Vorranggebiet für Landwirtschaft und ein Landschaftsschutzgebiet handelt. Ein zweites Naturschutzgebiet (Eulenmühle) ist nur wenige 100 m entfernt.

"Es ist nicht nachvollziehbar, dass in Zeiten des Klimawandels ein so großes Vorranggebiet für Grundwasserschutz zerstört werden soll. In Erwartung zukünftiger Dürrejahre sollte gerade im Saarland, das unter Bergbaufolgeschäden leidet, jede Fläche erhalten bleiben, die eine Neubildung des Grundwassers ermöglicht", so Michael Grittmann, stellvertretender Vorsitzender des BUND Saar.

Die Vorsitzende des NABU Landesverband Saarland, Dr. Julia Michely,  weist darauf hin, dass wir zurzeit einen dramatischen Rückgang der Artenvielfalt erleben. Es ist daher nicht sinnvoll, Industriegebiete unmittelbar neben Naturschutzgebiete zu bauen. Natura 2000-Gebiete sind Bestandteil eines europaweit verpflichtenden Schutzgebietsnetzes zum Schutz besonderer Lebensräume und Arten. Das Natura 2000-Gebiet Warndt als „Flora-Fauna-Habitat“-Gebiet (FFH-Gebiet) unterliegt mit seinen über 5.000 ha dem Schutz des EU-Rechtes. Innerhalb dieses EU-Rechtsrahmens ergibt sich für das Schutzgebiet Warndt ein Verschlechterungsverbot. Mit anderen Worten: eine Veränderung, die zum Nachteil dieses Gebiets ist, ist verboten. Die Ansiedlung der Batteriefabrik in unmittelbarer Nachbarschaft zum FFH-Gebiet würde mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Verstoß gegen dieses Verschlechterungsverbot führen! Das Saarland riskiert damit ein Vertragsverletzungsverfahren der EU wegen mangelnder Umsetzung der FFH-Richtlinie.

Greenpeace Saar erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass insbesondere in sensiblen Naturräumen deren ökologische Funktion absoluten Vorrang bekommen muss vor ökonomischen Erwägungen.

Daher sollte für dieses Vorhaben unbedingt ein anderer Standort gefunden werden, denn es ist an dieser Stelle weder nachhaltig noch klimafreundlich.

Für die Verbände:

  • Dr. Julia Michely, Landesvorsitzende, NABU Landesverband Saarland
  • Michaela Couturier, Greenpeace Saar
  • Michael Grittmann, Stellv. Landesvorsitzender, BUND Landesverband Saarland