Schneeleoparden zählen zu den seltensten Großkatzen der Erde. Weltweit leben nur noch 4.000 bis 6.400 der gefährdeten Tiere. Um Naturfreundeninnen und Nauturfreunden die faszinierenden Schneeleoparden näherzubringen und auf ihre Gefährdung aufmerksam zu machen, hat der NABU am 25. Mai im Neunkircher Zoo drei Webcams gestartet. Die Kameras übertragen auf NABU.de/leos-live aus der Schneeleo-Schlucht das Leben der Neunkircher Schneeleopardin „Luisa“ und ihres neuen Partners „Olaf“.
„Mit der Schneeleoparden-Webcam möchten wir vor allem Wissen über eine stark gefährdete, aber leider relativ unbekannte Tierart vermitteln“, erklärte Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales. „Die Zuschauer können die seltenen Schneeleoparden, die eigentlich so weit entfernt von uns leben, hautnah erleben, sie begleiten und verstehen lernen. Dies begreifen wir als Chance, über die beiden Neunkircher Schneeleoparden als Botschafter ihrer Art auf die dringliche Situation der freilebenden Schneeleoparden und ihre Schutzbedürftigkeit hinzuweisen“, so Tennhardt weiter.
In freier Wildbahn werden die scheuen Großkatzen, die in den kargen Hochgebirgen Asiens zuhause sind, vor allem wegen ihres schönen Fells, aber auch ihrer Knochen gejagt. Letztere sind beliebte Mittel in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Außerdem macht der Mensch ihnen und ihren Beutetieren zunehmend den Lebensraum streitig und es kommt immer wieder zu Konflikten mit lokalen Hirten. Daneben bedroht auch der Klimawandel ihren Lebensraum. Der NABU setzt sich seit über 20 Jahren erfolgreich für den Schutz von Schneeleoparden in freier Wildbahn ein und konnte bisher signifikant zu einem Rückgang der Wilderei beitragen.
Auch in Zoologischen Gärten sind Schneeleoparden relativ selten. In Deutschland gibt es insgesamt zwölf Zoos, in denen sie gehalten werden, darunter seit 2013 der Neunkircher Zoo. „Unser Zoo ist dem NABU und seinen Schneeleoparden-Projekten schon lange verbunden und setzt sich mit seiner Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Schneeleoparden ebenfalls für die Erhaltung der Art ein“, so Dr. Norbert Fritsch, Zoodirektor des Neunkircher Zoos. Ziel des EEPs ist es, in Zoologischen Gärten eine Reservepopulation von mindestens 200 genetisch möglichst unterschiedlichen Schneeleoparden zu bilden.
Für genetische Vielfalt in Neunkirchen sorgt zumindest Luisa: Ihre Großmutter Dshamilja wurde in freier Wildbahn geboren und vom NABU als Jungtier in Kirgisistan aus den Händen von Wilderern befreit. Um ihr Leben zu retten, wurde sie nach Deutschland gebracht und gesund gepflegt.