Steinbruch in Saarfels

Ein erster Hinweis kam Anfang November 2010 von Dr. Th. Schneider an uns: Im alten Kalksteinbruch finden wir nicht nur schöne Versteinerungen lange ausgestorbener Tiere wie den Trochiten (Seelilien) sondern auch heute vom Aussterben bedrohter Pflanzen: Das Weiße Veilchen(Viola alba Bess.) und den Feld-Mannstreu (Eringium campestre).
Beide Arten findet man in unserem Raum an den ebenfalls besonders schützenswerten offen, warmen Standorten wie z.B. Steinbrüchen. Die Verbreitung scheint eindeutig über das Niedtal nach Beckingen zu erfolgen.

Der Feld-Mannstreu ist nach der Bundes-Artenschutz-Verordnung besonders geschützt! Nach Dr. Sauer (1993) "Im Moselgebiet noch reichlich, an der Merchinger Kalkplatte nur an den südlichen und südwestlichen Stufenhängen von Saarfels bis zum Hoheberg bei Merzig und zum Hangelberg bei Beckingen;...".

Das Weiße Veilchen (Viola alba Bess.) wird von Laien und Ungeübten leicht mit einer weißen Zuchtform des Veilchens verwechselt. Die Wildform kommt nach Dr. Sauer und Mitarbeitern (1993) in Beckingen und Saarfels aus Verbreitung über das Niedtal jedoch eindeutig vor: "Ein Fundpunkt bei Fremersdorf war schon ANDRRES (1911) bekannt. Heute noch, aus Lothringen kommend, die warmen S-exponierten Hänge des Niedtales niedabwärts bis zur Mündung besiedelnd, rechts der Saar bis zum Hangelberg bei Beckingen vordringend. Dort in sehr reichen Beständen."

Vielleicht schickt uns jemand das eine oder andere Foto vom Steinbruch?
Fragen zu den Arten und zur Literatur werden gerne von uns beantwortet.

Literatur: Dr. Erich SAUER (1993): Die Gefäßpflanzen des Saarlandes mit Verbreitungskarten. Sonderband 5: Aus Natur und Landschaft im Saarland. Hrsg. Ministerium f. Umwelt des Saarlandes und Delattinia.